Ein heftiger und langandauernder Regenschauer suchte heute das Gemeindegebiet Bad Ischl heim.
Zahlreiche Keller wurden binnen kurzer Zeit überflutet. Da die Betroffenen der Lage nicht mehr Herr wurden, alarmierten sie die Freiwillige Feuerwehr über „Notruf 122“. Die Überflutung ganzer Straßenzüge sorgte für ein Verkehrschaos in der Innenstadt, da diese teilweise für den Verkehr nicht ohne große Gefahren passierbar gewesen waren. Schlimm betroffen waren hier vor allem die Wiesinger Straße sowie die Grazerstraße. Hier hatte man alle Hände voll zu tun, den Verkehr daran zu hindern, in die überfluteten Bereiche einzufahren. An diesen prekären Stellen ist vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Exekutive und Feuerwehr herauszuheben.
Um 18:37 Uhr startete schließlich die Einsatzflut in Bad Ischl. Als erstes wurden die Kameraden der Feuerwache Reiterndorf zu einer Überflutung eines Gebäudes alarmiert, es folgten binnen kurzer Zeit weitere Hilferufe. Wenig später wurde auch die Feuerwache Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein zu einem Überflutungseinsatz gerufen.
Da die Anzahl der Einsätze (vor allem im Regeleinsatzgebiet der Feuerwache Reiterndorf) ein erhebliches Ausmaß annahm, erfolgte von der OÖ Landeswarnzentrale die Alarmierung der FF Bad Ischl. Die Koordinierung der sich anreihenden Einsätze erfolgte von diesem Zeitpunkt an über die Einsatzleitzentrale „Florian Bad Ischl“. Schwierig gestaltete sich für die Kameraden der FF Bad Ischl die Zufahrt zur Zeugstätte über die Bahnhofstraße, da diese ebenfalls überflutet war.
Für Dramatik und Herzklopfen sorgte die Alarmierung zu einer Personenrettung aus einem PKW. Ein Fahrzeug fuhr durch die Unterführung am Stifterkai. Da diese unter Wasser stand, blieb das Fahrzeug in der Unterführung stecken. Die Person konnte sich selbst aus Ihrem Fahrzeug befreien. Kameraden welche oberhalb in der Zeugstätte der FF Bad Ischl waren, eilten sofort zu Hilfe. Das Fahrzeug wurde anschließend von „Rüstlösch Bad Ischl“ aus dem Gefahrenbereich geborgen. Da der Wasserstand der Traun sich trotz des starken Regens auf einem normalen Niveau befand, bestand keine Gefahr des Mitreißens des Fahrzeuges.
Als ein Kamerad der FF Bad Ischl den Keller der eigenen Wehr betrat, um dringend benötigtes Gerät für die zahlreichen Einsätze bereit zu stellen, traute er seinen Augen nicht, der Keller stand über 20 cm unter Wasser. Mittels mehrerer Pumpen wurde der Keller anschließend ausgepumpt. Der genaue Schaden kann jedoch noch nicht genau beziffert werden. Im Keller befinden sich unter anderem auch die Atemschutzwerkstätte, das Feuerwehrmuseum und die Bekleidungskammer. Entfeuchtungsgeräte entfeuchten nun die Räume im Kellergeschoß der FF Bad Ischl. Es wird sicherlich mehrere Tage dauern, bis der Normalzustand im Keller wieder hergestellt ist.
Da die eingesetzten Wehren gerätemäßig und personalmäßig an ihre Grenzen gestoßen waren, erfolgte um 19:39 Uhr die Nachalarmierung der Feuerwache Perneck, mit der Einsatzmeldung: „Traxleckerweg, Kellerüberflutung“. Das Gebäude hier war besonders schwer betroffen und so war es für die Kameraden der Feuerwache Perneck ein besonders schweißtreibendes Unterfangen. Nachdem die Feuerwache Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein ihre Einsätze beendet hatte, unterstützten sie die Pernecker Kameraden.
In der Bauerstraße wurden aufgrund des Wasserdruckes Kanaldeckel aus den Rahmen gehoben. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren setzten diese wieder in ihre Rahmen ein. Besonderes Gefahrenpotential bestand hier nicht nur für Kraftfahrzeuge, sondern auch für Fußgänger.
Um 19:50 Uhr wurden die Kameraden der Feuerwache Ahorn-Kaltenbach zu einer Kellerüberflutung alarmiert. Der hier betroffene Keller war ebenfalls schwer betroffen, und so dauerte das Auspumpen des Kellers noch längere Zeit an.
Gegen 21:15 Uhr waren schließlich alle Einsätze aufgearbeitet. Somit sind die Kameraden der eingesetzten Wehren nun mit dem Herstellung der Einsatzbereitschaft ihrer Fahrzeuge beschäftigt.
Insgesamt standen 82 Mann mit 13 Feuerwehreinsatzfahrzeugen im Einsatz!