In der aktuellen Ausgabe der Bad Ischler Gemeindezeitung wurde auf der Feuerwehrseite das Thema Atemschutz beleuchtet. Kamerad FM Israil Gakhramanzade von der HFW Bad Ischl hat im Zuge der regelmäßigen Übungen die Atemschutzträger (vor Corona) mitgefilmt. Dieser Kurz-Film wird nun am Ende des Berichtes präsentiert.
Eine Wohnung oder ein ganzes Gebäude brennt, überall ist Rauch. Wie können die Feuerwehrkameraden in dieser lebensbedrohlichen Umgebung ihre Aufträge erfüllen? Ihnen stehen sogenannte umluftunabhängige Atemschutzgeräte zur Verfügung. Ein Fehler bei der Wartung und Instandhaltung dieser Geräte kann schnell zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Diese zu vermeiden ist oberstes Gebot jener Kameraden, welche für den Bereich Atem- und Körperschutz zuständig sind.
Was ist ein Atemschutzgerät?
Das Gerät besteht zum einen aus einer Art Tragegestell an dem Druckluftflaschen befestigt sind, in denen sich unter hohem Druck komprimierte und gefilterte Umgebungsluft befindet (= Pressluftatmer). Zum anderen benötigt man eine auf dem ganzen Gesicht dicht anliegende Schutzmaske. Die notwendige Luft gelangt dann einfach dargestellt bei jedem Atemzug über einen Luftschlauch von den Flaschen in die Maske. Der noch zur Verfügung stehende Luftvorrat lässt sich an einem Manometer ablesen.
Wer verfügt in Bad Ischlüber Atemschutzgeräte?
Die Hauptfeuerwache Bad Ischl und die Freiwillige Feuerwehr Pfandl verfügen wegen der Art ihrer taktischen Fahrzeuge und des hohen Mannschaftsstandes über den größten Teil der Atemschutzgeräte im Pflichtbereich Bad Ischl. Daneben verfügen die Freiwilligen Feuerwehren Jainzen und Lauffen sowie die Feuerwachen Perneck, Rettenbach- Steinfeld-Hinterstein und Reiterndorf über jeweils mindestens drei Atemschutzgeräte. Diese Dezentralisierung hat sich für Betroffene schon sehr oft als äußerst wichtig herausgestellt, da die Feuerwehren und Feuerwachen in den Ortsteilen meist am schnellsten vor Ort sind, und rasch Hilfe leisten können, bis die Unterstützung von anderen Feuerwehren und Feuerwachen aus Bad Ischl eintrifft.
Wer darf mit dem Gerät in den Einsatz gehen?
Atemschutzträger müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Nach einem medizinischen Eignungstest, der in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss, folgt eine längere, feuerwehrinterne Ausbildung an deren Ende die Freigabe für den Übungsdienst steht. Nach einem entsprechenden Beobachtungszeitraum erfolgt schlussendlich die Freigabe für den Einsatzdienst. Um sicherzustellen, dass alle Atemschutzträger über eine entsprechende Fitness verfügen, wird einmal jährlich ein genormter Leistungstest durchgeführt. Die positive Absolvierung ist eine weitere Bedingung, um als Atemschutzträger eingesetzt werden zu können.
Was passiert mit den Atemschutzgeräten nach einer Übung bzw. einem Einsatz?
Zunächst werden die Druckluftflaschen wieder aufgefüllt, anschließend erfolgen Reinigung und umfangreiche Prüfung der Pressluftatmer und Masken, dazu stehen moderne Gerätschaften zur Verfügung. Alle Tätigkeiten in der sogenannten Atemschutzwerkstätte werden elektronisch dokumentiert. Jene Kameraden, welche dort ihren Aufgaben nachgehen, können sich oftmals erst geraume Zeit nach Übungs- bzw. Einsatzende dem kameradschaftlichen Beisammensein anschließen – man weiß nie, wann der nächste Einsatz folgt.
Wer hat beim Einsatz die Übersicht?
Alle Atemschutzträger verfügen über personalisierte Datenchips, welche es der Einsatzleitung, unterstützt durch ein spezielles Einsatzführungsgerät, ermöglichen, einen laufenden Überblick über die eingesetzten Trupps (ein Trupp besteht aus drei Mann), deren Aufgaben, etc. zu haben. Einsatzerfolg bedeutet: ALLE Kameraden müssen perfekt zusammenarbeiten!