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Eine schweißtreibendes Übungsszenario galt es heute von den Kameraden der Hauptfeuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ischl, der Feuerwache Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein sowie der Freiwilligen Feuerwehr Lauffen zu bewältigen.

Alljährlich wird in Zusammenarbeit mit anderen Wehren des Pflichtbereiches Bad Ischl eine Übung mit „Gefährlichen Stoffen“ ausgearbeitet und durchgeführt, um im Ernstfall auch für diese Schadensereignisse optimal vorbereitet zu sein.

Ausgearbeitet von BI Manfred Zeppezauer (HFW Bad Ischl) wurde ein Verkehrsunfall eines Personenkraftwagens mit einem Lastkraftwagen in der Ortsdurchfahrt von Lauffen als Übungslage angenommen. Dabei wurde der Lenker des PKW in seinem Fahrzeug eingeklemmt und der LKW so stark beschädigt, dass der geladene, giftige Stoff (Gefahrennummer 66) aus einer Leckage austritt.

Übungsablauf:

Die ersteintreffenden Kameraden der FF Lauffen verschaffen sich einen Überblick über die gefährliche Schadenslage, veranlassen die Alarmierung weiterer Feuerwehrkräfte und beginnen mit einer großräumigen Absperrung des Unfalllbereiches. Vom Übungsleiter wird der Aufbau einer Übungleitung im Bereich des Museums „Anzenaumühle“ angeordnet, bei der sich alle eintreffenden Hilfskräfte versammeln.

Nach einer kurzen Ablaufbesprechung und der Hinweise zum ausgetretenen Stoff wird mit der Abarbeitung des aufgebauten Übungsszenarios begonnen, wobei vor allem auf die richtige Vorgehensweise bei Einsätzen mit „Gefährlichen Stoffen“ geachtet wird. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Vorgehen der Einsatzkräfte nur mit Vollschutzanzügen und umluftunabhängigen Atemschutzgeräten möglich ist.

Neben der Personenrettung (Tank Bad Ischl), der großräumigen Absperrung des Unfallbereiches und Abdichtung der Leckage unter Verwendung von Vollschutzanzügen (Pumpe Lauffen und Rüst Lauffen) sowie dem Aufbau und Betrieb einer Atemschutzsammelstelle (MTF Rettenbach und WLF Rettenbach) muss auch der Aufbau einer Löschleitung und die Errichtung eines Dekontaminationsplatzes durchgeführt werden. Weiters erfolgt die Evakuierung von Anrainern, die Anforderung von weiteren Spezialkräften (Gefährliche-Stoffe-Fahrzeug der FF Puchheim) bzw. Behörden sowie die Verständigung der Medien bzw. Verkehrsdienste.

Mitten im Übungsablauf verunglücken 2 mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten sowie Schutzanzügen ausgerüstete Feuerwehrkameraden, die in weiterer Folge von einem außerhalb des Absperrbereiches wartenden Rettungstrupps aus der Gefahrenzone geborgen werden.

Nach knapp 45 Minuten waren alle gestellten Aufgaben bewältigt und das Übungsziel erreicht, sodaß vom Übungsleiter der Befehl „zum Abmarsch fertig“ gegeben werden konnte.

In der anschließend beim Gerätehaus der FF Lauffen durchgeführten Übungsbesprechung wurde vor allem nochmals auf das besondere Vorgehen der Einsatzkräfte bei Schadensereignissen mit „Gefährlichen Stoffen“ hingewiesen, wobei es im Schadensfall möglicher Weise zu noch erschwerteren Bedingungen – richtige Kennzeichnung der transportierten Gefahrenstoffe, blockierte Anfahrtswege, etc. – kommen würde. Auch eine Totalsperre der B 145, der Salzkammergut Straße ist bei einem solchen Schadensereignis unausweichlich, die – neben den zeitlichen Aspekten des Einsatzablaufes – zu weiteren Behinderungen führen wird.

Im abschließden Statement des Übungleiters sowie des stellvertretenden Kommandante der FF Lauffen, OBI Josef Pilz, wurde nochmals auf die Wichtigkeit solcher im Jahresrhythmus abgehaltenen Übungen hingewiesen, um im – hoffentlich nie eintretenden Ernstfall – gut vorbereitet zu sein.

Weiters wurde den Übungsteilnehmern für die Disziplin, der korrekten Abwicklung der gestellten Aufgaben und für die gute Zusammenarbeit sowie Haymo Magnes für die Zurverfügungstellung des „Übungsobjektes“ (Tanklastkraftwagen) gedankt.

Von den Freiwilligen Feuerwehren Bad Ischl und Lauffen sowie der Feuerwache Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein waren bei dieser Übung insgesamt 45 Kameraden mit 10 Einsatzfahrzeugen eingesetzt.