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Bad Ischl ist eine Kurstadt im Herzen des Salzkammergutes, Schon diese Charakteristik besagt, dass es als „zentraler Ort" im Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege liegt und der Mittelpunkt dieser Landschaft ist.

In den Klosterchroniken von Mondsee und Traunkirchen finden wir aus dem Jahre 829 die Bezeichnung „Iscula" für den Fluss Ischl, 1262 die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes „Iselen" und 1392 den Hinweis auf das „Dorf Yschl unter der Veste Wildenstein". Die Burg Wildenstein, vermutlich am Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut, seit 1419 kaiserliches Pfleggericht, war Schutz des Salzwesens und Verwaltungszentrum des gesamten Ischllandes.

Vom mittelalterlichen Ischl ist uns wenig überliefert. Die wichtigsten Urkunden stammen aus dem Jahre 1466 (Markterhebung) und 1515 (Verleihung des Wappens). Mit der Erschließung des Ischler Salzberges (1563) und dem Bau der Saline (1571) wurde dem Ort eine neue wirtschaftliche Grundlage gegeben.

Düstere Zeiten standen über den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts: 1777 wurden beim großen Marktbrand 31 Häuser in Schutt und Asche gelegt und die Franzosenkriege gingen auch an Ischl nicht spurlos vorbei. Der Kriegsnot folgten die geruhsamen Jahre des Biedermeiers und in diese Zeit fällt auch die Geburtsstunde des Kurortes. Der Salinenphysikus Dr. Josef Götz erkannte die Heilkraft der Ischler Sole, publizierte seine Erfolge und machte damit den Leibarzt der kaiserlichen Familie, Dr. Franz Wirer, der 1823 zum Begründer des Heilbades wurde, auf die vielen Möglichkeiten der Krankheitsbehandlung mit Sole aufmerksam. Unter den ersten Kurgästen, die hier Heilung gefunden hatten, war Erzherzog Rudolf, Fürsterzbischof von Olmütz, der zu einem großen Gönner des aufstrebenden Kurortes wurde. Als dem kinderlosen Ehepaar Erzherzog Franz Carl und Erzherzogin Sophie nach dem Kurgebrauch Kinder geschenkt wurden, die als die „Salzprinzen" in die Geschichte eingegangen sind, wurde der Ruf Ischls weithin bekannt. Franz Joseph I., der schon als Kind im Sommer immer nach Ischl gekommen war, blieb dem Ort auch als Kaiser treu. Er verbrachte hier jeden Sommer bis zum Jahre 1914 und reiste erst im Juli ab, nachdem er in der Kaiservilla die Kriegserklärung, die den ersten Weltkrieg einleitete, unterschrieben hatte. Mit dem kaiserlichen Hof kamen auch der Hochadel, einflussreiche Finanziers, hohe Offiziere und bedeutende Vertreter aus Kunst und Wissenschaft nach Ischl. Von den vielen Künstlern, die hier ihre Sommerfrische verbrachten, muss vor allem Franz Lehar genannt werden, der hier die meisten seiner Operetten schuf und dessen Musik noch heute lebendig ist. Seine Berühmtheit und seine jahrzehntelange Anwesenheit in Bad Ischl haben dazu geführt, dass Bad Ischl auch vielfach „Lehar-Stadt" genannt wird.

Von den geschichtlichen Daten ist noch der 30. August 1906 zu nennen, an dem unser Ort das Prädikat „Bad" erhielt und sich seither „Bad Ischl" nennt. Die Stadterhebung erfolgte am 29. Mai 1940.

Ischl, das von 1823 bis zum Beginn des 1. Weltkrieges einen so enormen Aufschwung erlebt hat, kannte in der Zwischenkriegszeit schwere Existenzsorgen. Nur langsam konnten die wirtschaftlichen Schwierigkeiten überwunden werden. Mit dem Bau der Kuranstalten und dem weiteren Ausbau des Heilbades wurde allmählich eine Stabilisierung eingeleitet.

Nach dem 2. Weltkrieg waren die Existenzsorgen nicht minder gering, doch auch hier begann nach Abschluss des Staatsvertrages wiederum der Aufschwung. Der vielfältige Ausbau der Landeskuranstalten, das gesunde Klima und die Nebelfreiheit, aber auch die Tradition brachten Bad Ischl viele Kurgäste und Touristen, die die Wirtschaft belebten.

Die Stadt enwickelte sich aber auch zur „Schul- und Einkaufsstadt", einerseits durch die Errichtung von allgemeinen und berufsbildenden Schulen, andererseits durch die Errichtung von Einkaufszentren. Mit der Ansiedlung von Klein- und Mittelbetrieben, die den Charakter des Heilbades nicht stören, ist zusammen mit dem Fremdenverkehr die Basis für eine vielfältige Erwerbstätigkeit der Bevölkerung gegeben und der Wirtschaftsstandort Bad Ischl gefestigt.

In den letzten Jahrzehnten konnte Ischl seine Bedeutung als Kurstadt und Fremdenverkehrsdestination stärken, insbesondere durch die Errichtung des neuen Kongress- und Theaterhauses, durch die Neugestaltung der Parkanlagen und einiger Straßenzüge im Stadtzentrum, durch die Schaffung von Radwegen und Sportstätten.