Nach dem verheerenden Wohnhausbrand am Donnerstag, 15. Oktober 2009, wo ebenfalls zahlreiche Atemschutztrupps des Feuerwehrpflichtbereiches Bad Ischl und auch das Rote Kreuz im Einsatz waren, fand heute nicht unweit vom vergangenen Einsatzobjekt die diesjährige Atemschutzübung des Feuerwehrabschnittes Bad Ischl sowie eine groß angelegte Übung des Roten Kreuzes statt.
Ausgearbeitet von HBM Hannes Stibl (HFW Bad Ischl), Isolde Feichtinger sowie Christian Wacek (beide RK Bad Ischl) wurde eine Gasexplosion im aufgelassenen Seniorenheim in der Kaltenbachstraße angenommen. Mehrere Personen wurden als vermisst bzw. verletzt gemeldet.
Übungsablauf:
Um 12.30 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Bad Ischl und Pfandl sowie die Feuerwache Ahorn-Kaltenbach mittels Funkmeldeempfänger alarmiert. Aufgrund der Meldung, daß eine große Anzahl an Personen verletzt seien, wurde der Rot Kreuz Bezirk Gmunden sowie das RK Strobl alarmiert.
Die ersteintreffenden Kameraden der FF Bad Ischl verschafften sich einen Überblick über das Ereignis. In weiterer Folge wurde eine Alarmierung des gesamten Feuerwehrpflichtbereiches Bad Ischl angeordnet.
Das Rote Kreuz begann umgehend mit dem Aufbau einer Sanitätshilfstelle vor dem Übungsobjekt bzw. auch in der nahegelegenen Volksschule "Concordia", wo anschließend die geborgenen Personen - bevor sie ins Landeskrankenhaus Bad Ischl transportiert wurden - medizinisch betreut wurden.
Die Kameraden der Feuerwache Ahorn-Kaltenbach begannen in der Zwischenzeit mit der Erstellung einer Zubringleitung für „Tank Bad Ischl“. Ebenfalls begannen die ersten Atemschutztrupps mit der Brandbekämpfung sowie der Personensuche.
Nun trafen auch die restlichen Feuerwehren des Pflichtbereiches ein. Die Feuerwache Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein übernahm den Aufbau und den Betrieb der Atemschutzsammelstelle, wo sich die zahlreichen Atemschutztrupps anzumelden hatten, bevor sie ihre Arbeit aufnahmen.
Aufgrund der Größe des Objektes wurden 3 Einsatz-Abschnittsleiter eingeteilt, um so die vorhandenen Feuerwehreinheiten effektiver ein zu setzen.
Die Kameraden der FF Jainzen übernahmen die verletzten Personen an den diversen Ausgängen des Objektes und brachten diese zur Verletztenablage des Roten Kreuzes. Dort wurden diese triagiert und anschließend zur Sanitätshilfsstelle in die Volksschule Concordia mittels Rettungswagen transportiert.
Aufgrund der Größe des Ereignisses wurde von der Übungsleitung um 12.55 Uhr die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren des Abschnittes Bad Ischl bzw. des Atemschutzeinsatzfahrzeuges Steyrermühl angeordnet.
Eine weitere Zubringleitung für „Tank Pfandl“ wurde von der FW Sulzbach und FF Mitterweißenbach erstellt. Weiters wurden von der FF Mitterweißenbach Lotsen im Bereich des Übungsobjektes postiert, um so ankommende Feuerwehren einzuweisen.
Nacheinander trafen die Feuerwehren des Feuerwehrabschnittes Bad Ischl ein und stellten mindestens jeweils einen Atemschutztrupp, für die Personensuche bereit. Die Personensuche gestaltete sich jedoch äußerst schwierig, da das gesamte Gebäude stark verraucht und die Personen teilweise verschüttet waren. Zur Rettung der Verschütteten musste auch schwereres Gerät zur Hand genommen werden.
Die Kameraden der FF Steyrermühl begannen gleich nach dem Eintreffen in ihrem Atemschutzfahrzeug mit der Befüllung bereits entleerter Atemschutzflaschen. Insgesamt füllten sie im Verlauf der Übung 100 Atemschutzflaschen.
Von den Feuerwehren Bad Ischl und Pfandl wurden insgesamt 6 Übungsbeobachter bereitgestellt, welche das Geschehen genau beobachteten, etwaige Fehler wurden dokumentiert und bei der anschließenden Übungsbesprechung vorgebracht.
Knapp nach 14.00 Uhr gab der Übungsleiter, HBM Stibl Hannes den Befehl, die erstellten Zubringleitungen abzubauen, die Atemschutztrupps, hatten jedoch noch alle Hände von zu tun, die letzten 3 vermissten Personen zu bergen. Um 14.34 Uhr wurden schließlich auch die letzte Person an das Rote Kreuz übergeben. Insgesamt waren es 21 Opfer, die es zu retten bzw. medizinisch zu betreuen galt.
Nach ca. 2,5 Stunden konnte der Übungsleiter den Befehl zur Abfahrt ins Gerätehaus der FF Bad Ischl geben.
Im Anschluss wurde die Übungsbesprechung durchgeführt, wo die Übungsteilnehmer vom Chef-Kantineur Franz Schusterbauer und seinem Team verköstigt wurden.
Pflichtbereichskommandant ABI Franz Hochdaninger und Abschnittfeuerwehrkomandant BR Stefan Schiendorfer begrüßten und bedankten sich bei den Übungsteilnehmern für die zahlreiche Teilnahme bzw. bei den Organisatoren dieser Übung.
Anschließend berichteten sie von ihren Eindrücken über den Übungsablauf. Im Großen und Ganzen seien sie mit der Arbeit zufrieden gewesen. Es gab jedoch trotz der ausgezeichneten Ausbildung der Übungsteilnehmer auch kleinere Fehler, welche jedoch nicht gravierend waren.
Jochen Eisl, Dienstführender des RK Bad Ischl, bedankte sich bei den Übungsteilnehmern im Namen des RK Bezirkes Gmunden. In seiner Ansprache ging er auf die einzelnen Punkte ein, die ihm aufgefallen waren.
Im Anschluss übergab er das Wort an Feuerwehrreferent Vizebürgermeister Josef Reisenbichler. Dieser bedankte sich ebenfalls bei den Teilnehmern und betonte noch einmal die Wichtigkeit der Feuerwehr sowie des Roten Kreuzes und vor allem deren Ausbildung. Darum seien auch solche Übungen gerade wichtig damit auch im Ernstfall die Zusammenarbeit Rotes Kreuz – Feuerwehr bestens funktioniere.
Vom gesamten Feuerwehrabschnitt Bad Ischl waren insgesamt 180 Kameraden und vom Roten Kreuz waren insgesamt 33 SanitäterInnen, sowie 4 Ärzte aus dem Bezirk Gmunden eingesetzt.