Die Vollversammlung der Hauptfeuerwache Bad Ischl für das Berichtsjahr 2003 fand heute Abend im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ischl statt.
Kommandant ABI Franz Hochdaninger sen. konnte als Ehrengäste von der Feuerwehr Brandrat Stefan Schiendorfer und Ehrenbrandrat August Bankhammer sowie die Vertreter der Feuerwehren und Feuerwachen von Bad Ischl sowie die Kameraden der eigenen Wehr sehr herzlich begrüssen.
Weiters waren Bürgermeister Helmut Haas, die Vizebürgermeister Josef Reisenbichler und Johann Panhuber, die Stadträte Christine Adler, Christian Kranabitl, Thomas Loidl, Johannes Streibl und Christian Zierler, die Fraktionsobmänner Johannes Mathes und Engelbert Griesmeier, GR Nikolaus Wimmer, Stadtamtsdirektor Dr. iur. Adam Sifkovits, der Leiter des Städtischen Wirtschaftshofes OAR Roland Bartl, BezInsp Hermann Müllegger (Bundesgendarmie), KontrInsp Peter Stibl (Städtische Sicherheitswache), August Putz (RK Bad Ischl), Primarius Dr. med. univ. Franz Thalhammer (NEF-Team und ärztlicher Leiter des LKH Bad Ischl) sowie die Herren Mag. Andreas Niederauer und Christian Parzer (Stadt-TV) der Einladung gefolgt.
Im Anschluss an die Begrüßung folgte das Totengedenken, wo man den im Vorjahr verstorbenen Kameraden HFM Hermann Kain (FW Perneck), HLM Josef Feichtinger und LM Franz Putz (FW Ahorn-Kaltenbach), Ehrenbürger der Stadt Bad Ischl und Ehrenmitglied Karl Saller (FW Rettenbach) und E-OBR Josef Hummer (Bezirksfeuerwehrkommandant a. D.) gedachte.
Der Tätigkeitsbericht, der auch in schriftlicher Form auflag und durch eine Powerpoint-Präsentation ergänzt wurde, wurde anschließend von Kommandant-Stellvertreter HBI Christian Pernecker vorgetragen, von dem nachstehend die wichtigsten Punkte wiedergegeben werden. Im Zuge der im Vorjahr durchgeführten Jahresvollversammlung wurde auch die Neuwahl des Kommandos sowie die Bestellung der einzelnen Sachbearbeiter durchgeführt. Dabei gab es einige personelle Veränderungen und so steht der FF Bad Ischl nunmehr ABI Franz Hochdaninger sen. (Kommandant) sowie HBI Christian Pernecker und Jochen Eisl (Kommandant-Stellvertreter) der ältesten Wehr des Bezirkes vor.
Die FF Bad Ischl hatte zum Stichtag 31. Dezember 2003 einen Mannschaftsstand von 68 Mann (Aktive: 54, Jugend: 9 und Reservisten: 6), der gegenüber zu Beginn des Jahres 2003 unverändert geblieben ist.
Weiters kann die Wehr auf einen Fuhrpark von 8 Einsatzfahrzeugen zurückgreifen, die zwischen 2 und 21 Jahre alt sind. Von den insgesamt 249 Einsätzen des Jahres 2003 wurden im Vorjahr 184 durch die Hauptfeuerwache Bad Ischl und 65 durch die Feuerwachen erledigt. Diese 184 Einsätze gliederten sich in 54 Brandeinsätze (4 Mal musste Alarmstufe II ausgelöst werden) sowie 130 technische Hilfeleistungen. Vor allem im Bereich „Strasse“ waren viele Einsätze notwendig, wobei durch den gezielten Einsatz der Kameraden der Feuerwehr oft lebensrettend geholfen werden konnte. Zum wohl spektakulärsten Einsatz wurde die FF Bad Ischl am 30. Jänner 2003 gerufen, als auf der B 145, in der so genannten Kalkwerkkurve, 2 LKW und 1 PKW kollidierten und ein Schwerfahrzeug Feuer fing und eine schwerst verletzte Person zu beklagen war. Bei diesem Einsatz, der auch eine Totalsperre der Bundesstraße für fast 6 Stunden zur Folge hatte, waren auch die Feuerwehren Mitterweißenbach und Pfandl, die Feuerwache Rettenbach sowie die FF Vöcklabruck mit dem Bergekran eingesetzt.
Auch auf die Aus- und Weiterbildung wurde wieder größtes Augenmerk gelegt und so waren neben Kursbesuchen an der OÖ Landesfeuerwehrschule auch wieder 47 Übungsabende abgehalten worden bzw. wurden Gemeinschaftsübungen durchgeführt. Die Teilnahme an Nassbewerb in Pfandl sowie die Ablegung der Leistungsprüfung technische Hilfeleistung in den Stufen "Bronze", "Silber" und "Gold" von insgesamt 19 Kameraden ergänzten die Ausbildungsmassnahmen. In Summe wurden von den Kameraden der FF Bad Ischl mehr als 12.000 Stunden im Dienste der Allgemeinheit geleistet, wobei mehr als 2.000 Stunden auf die durchgeführten Umbauarbeiten entfielen.
Die außer einsatzmäßigen Höhepunkte des abgelaufenen Jahres bildeten die offizielle Inbetriebnahme der Einsatzleitzentrale, die Indienststellung des neuen Tunneltanklöschfahrzeuges sowie die Neugestaltung der Atemschutzwerkstätte sowie des Küchen- und Aufenthaltsbereiches. Mit einer kurzen Vorschau auf den im Februar 2004 an die FF Bad Ischl verliehenen Ö3-Verkehrsaward durch den Bundesminister für Inneres, Dr. iur. Ernst Strasser beendete Kamerad Pernecker seine Ausführungen.
Kassier AW Franz Leithner war mit seinem Bericht als Nächster an der Reihe. Trotz guter Einnahmen durch den Christbaumverkauf und der Spendenbriefaktion überstiegen die Ausgaben die Einnahmen bei weitem, die nur durch den positiven Kassavortrag zu Beginn des Jahres ausgeglichen werden konnten.
Die Rechnungsprüfer bescheinigten ihm eine ordentliche und tadellose Buchführung und die Versammlung erteilte ihrem Kassier einstimmig die Entlastung.
Es folgten die Ausführungen der einzelnen Sachbearbeiter. HBM Andreas Loidl, der seit April 2004 mit HBM Franz Stadler für die Jugendarbeit zuständig ist, berichtete über die Aktivitäten der Jugendgruppe der FF Bad Ischl, die zur Zeit einen Stand von 9 Jugendfeuerwehrmitglieder aufweist und im Vorjahr 1.257 Stunden in die feuerwehrfachliche Ausbildung investierte.
Kamerad HBM Helmut Schummel berichtete über die Umbauarbeiten und Neugestaltung der Atemschutzwerkstätte, deren Leiter er ist und die nun auch für größere Einsätze optimal ausgerüstet ist. Er dankte vor allem auch seinen Mitarbeitern im Bereich Atem- und Körperschutz, deren Arbeiten oft "ungesehen" im Hintergrund erledigt werden.
BI Harald Leimer schloss sich mit seinem Bericht über die Entwicklung des Alarmierungssystems in Bad Ischl an und verwies auf die Bedeutung der FF Bad Ischl als Vorreiter bei Realisierung zukunftsweisender Projekte, welche mit der Inbetriebnahme der neuen Einsatzleitzentrale im Februar 2003 wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Mit kurzen Hinweisen auf die erstellte Objektdatenbank, die Entwicklung der Öffentlichkeitsarbeit bei der Feuerwehr sowie die von ihm gestaltete Website über das Feuerwehrwesen in der Stadt Bad Ischl (www.ff-badischl.at) beendete er seinen Vortrag.
Kommandant ABI Franz Hochdaninger nahm anschließend folgende Beförderungen vor: zum Feuerwehrmann und Angelobung:
PFM Andreas Buchberger, zum Oberfeuerwehrmann: FM Alexander Schenner, zum Hauptfeuerwehrmann: OFM Bernhard Laimer und OFM Felix Rothauer, zum Löschmeister: HFM Jürgen Feichtinger und HFM Stefan Nussbaumer und zum Hauptlöschmeister: OLM Michael Kranabitl.
Der Bericht des Kommandanten ging vor allem auf die finanzielle Lage des Feuerwehrwesens in Zusammenhang mit den budgetären Schwierigkeiten bei den Gemeindefinanzen ein. Er dankte den politischen Entscheidungsträgern mit Bürgermeister Helmut Haas und Feuerwehrreferent Josef Reisenbichler an der Spitze für die bisher geleisteten finanziellen Beiträge und durchgeführten Arbeiten, denn nur durch jahrelange und kontinuierliche Investitionen in die Wehren kann die Stadt Bad Ischl auf ein schlagkräftiges und optimal ausgestattetes Feuerwehrwesen zurückgreifen. Damit dies auch so bleibt, muss - auch bei momentanen Geldengpässen seitens der Gemeinde - ein ausreichender Budgetposten für die Feuerwehr jährlich zur Verfügung stehen und ersuchte die anwesenden Mandatare um wohlwollende Behandlung vorgebrachter Anliegen.
Es folgten die Ansprachen der Ehrengäste. BR Stefan Schiendorfer, seit Jänner 2004 neu gewählter Abschnittsfeuerwehrkommandant, skizzierte seine Ziele für die kommenden Jahre, dankte für die geleisteten Arbeiten und gabe eine kurze Vorschau auf die bevorstehenden Termine. Vizebürgermeister Johann Panhuber, als nächster Redner an der Reihe, nahm Bezug auf die Ausführungen des Kommandanten sowie der angespannten Gemeindefinanzen. Er unterstrich, dass sich die Politik bewusst ist um die Wichtigkeit eines funktionierenden Feuerwehrwesens und alles daran setzt, diesen guten Standard den wir hier in Bad Ischl haben nicht zu verlieren und dankte den Feuerwehrkameraden für ihren Einsatz.
Vizebürgermeister Josef Reisenbichler als Obmann des Dienstleistungsausschusses Feuerwehrreferent der Stadt Bad Ischl folgte mit seinem Bericht. Er bedankte sich für die geleisteten Tätigkeiten und ist sich bewusst, das das Feuerwehrwesen in Bad Ischl ohne finanzielle Mithilfe der einzelnen Wehren aber auch durch die erbrachten Eigenleistungen noch schwerer zu finanzieren wäre, ist aber auch stolz darauf, dass man in Bad Ischl in 10 Wehren investiert. Er betonte auch, dass in der Vergangenheit große Projekte im Feuerwehrwesen erfolgten und 9 von 10 Gerätehäuser saniert bzw. um-, aus- bzw. neugebaut wurden. Hier sieht man schon sehr deutlich, dass sich die Gemeindemandatare der Wichtigkeit des Feuerwehrwesens bewusst sind und er ist stolz darauf, dass es hier auf politischer Ebene immer positive Beschlüsse gibt und auch im laufenden Budget wieder ein dementsprechender Ansatz vorgesehen ist. Er ersuchte jedoch auch um Verständnis, dass die momentane Finanzlage keine "großen Sprünge" erlaubt, was jedoch nicht bedeutet, dass beim Feuerwehrbudget radikal der Rotstift angesetzt wird und dankte hier auch den anwesenden Kollegen des Stadt- und Gemeinderates für die gute Zusammenarbeit.
Als letzter Redner kam Bad Ischls oberster Feuerwehrmann, Bürgermeister Helmut Haas zu Wort. Er gab eine Übersicht über die bisher von der Stadtgemeinde Bad Ischl geleisteten finanziellen Mittel für das Feuerwehrwesen und dankte den Kameraden für die geleistete Arbeiten im abgelaufenen Jahr 2003.
Nach einer Wortmeldung unter dem Punk "Allfälliges" wurde die diesjährige Jahresvollversammlung durch den Kommandanten beendet und im Anschluss daran bestand für die Ehrengäste die Gelegenheit, die neue Einsatzleitzentrale sowie die neugestalteten Räumlichkeiten der Atemschutzwerkstätte zu besichtigen, von der ausgiebig Gebrauch gemacht wurde.
Die anschließende gemeinsamen Jause nutzten die anwesenden Politiker, um sich bei den Kameraden der FF Bad Ischl noch genauer über das Feuerwehrwesen zu erkundigen und es entwickelten sich daraus so manche anregende Diskussionen, sodass man wiederum von einem gelungenen Ausklang der diesjährigen Vollversammlung sprechen kann.